Spritzgebäck und Zuckerplätzchen – Ein Weihnachtstück für Kinder

In Luises Bäckerei geht´s hoch her. Und wie es duftet! Nach Vanille und
Zimt, nach Honig und Anis. Alle Welt schwärmt für Luises Plätzchen. Aber für
die geplagte Bäckerin selbst sind die Tage vor Weihnachten beileibe kein
Zuckerschlecken. Schon wieder klingelt das Telefon. “Guten Morgen, was kann
ich für sie tun?” Am anderen Ende der Leitung spricht ein alter Mann. “Drei
ausgefallen gute Plätzchen bitte, für meinen Sohn, der in Kürze seinen
2013-ten Geburtstag feiert”. Luise ist empört. Was für ein Humbug! Aber
nicht genug damit, dass die geplagte Bäckerin einen sonderbaren,
`himmlischen´ Auftrag erhält, nein, jetzt spielen plötzlich auch noch die
Gegenstände in ihrer Backstube verrückt. In der Pfeffermühle ist Salz, im
Salztopf Muskat. Und in der Teigschüssel klebt übel riechender Lehm. Kopflos
und erschöpft fällt sie für Momente in tiefen tiefen Schlaf. Im Traum
begegnen ihr drei Kinder aus der Nachbarschaft. Das eine Kind wird unentwegt
gehänselt, das zweite vermisst schmerzlich den Papa und das dritte muss
wegen eines gebrochenen Arms Heiligabend im Krankenhaus verbringen. Wieder
zu Sinnen gekommen, fasst Bäckerin Luise einen folgenreichen Entschluss:
“Von nichts und niemandem auf der Welt lasse ich mich in Zukunft hetzen. Das
Telefon soll ruhig schellen, der Briefkasten mag von mir aus überlaufen vor
lauter Bestellungen. Ich mache jetzt nur Eines: Ich backe diesen drei
Kindern zum Trost drei ausgefallen gute Plätzchen”. Etwas Wunderbares
geschieht in der Bäckerei. Mit einem Mal ist wieder alles dort, wo es
hingehört, die Arbeit geht Luise mühelos von der Hand und eine Blume blüht
auf, von der niemand weiß, wie sie in die Bäckerei gekommen ist.

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