Auszüge aus unserem Schulprogramm                           (Dezember 2017)

 

Lernen an der Grundschule Börgersbruch

 

Zufriedene Menschen – starke Gemeinschaft

Leitidee für das Gemeinsame Lernen an unserer Schule ist der Inklusionsgedanke, den wir zusammen tragen. Wir gehen von der Prämisse aus, dass „jedes Kind ein Recht auf den Besuch einer allgemeinbildenden Schule und auf bestmögliche Förderung“ hat.

Frei machen sollten wir uns auch von dem Gedanken, dass Inklusion nur die Aufnahme und Förderung von Kindern mit Behinderungen oder erhöhtem Unterstützungsbedarf bedeutet.

Die Vielfalt der Kinder spiegelt unsere Gesellschaft wider und die Einbeziehung aller bedeutet „Inklusion“.

Wir arbeiten an unserer Schule von Anfang an präventiv. Das heißt, wir warten nicht, bis ein Kind solch große Schwierigkeiten zeigt, dass erhebliche Fördermaßnahmen eingeleitet werden müssen oder ein AOSF eingeleitet werden muss. Wir arbeiten nach dem Präventionskonzept (RTI) was darauf abzielt den Lernerfolg der Kinder zu sichern, indem Lernlücken frühzeitig erkannt werden und mit Hilfe besonders bewährter Fördermaßnahmen bearbeitet werden.

Die Präventionsarbeit beginnt bereits in der Klasse 1. Schon bei der Einschulungsanmeldung werden möglicherweise Auffälligkeiten festgestellt, die vorab mit den Eltern besprochen werden und auch in unserer Förderung von Anfang an berücksichtigt werden.

 

Prävention im Bereich „Verhalten“

In diesem Punkt sind sich alle Pädagogen einig:

Unterrichtsstörungen bilden eine Barriere von erheblicher Relevanz

Die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen ist das Ausmaß an aktiver Lernzeit, die Zeit, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit Lerninhalten aktiv, engagiert und konstruktiv auseinandersetzen.

Je mehr Störungen es gibt, desto mehr sind alle abgelenkt, auch die Lehrkraft, die darauf eingehen muss.

Lubo aus dem All – Ein Präventionsprogramm zur Förderung emotional-sozialer Kompetenzen (Einsatz ab Kl. 1)

Lubo ist ein kleiner Außerirdischer aus dem All, der nicht weiß, wie man sich auf der Erde richtig benimmt. Die Kinder sollen Lubo helfen Freunde zu finden und ihm zeigen, wie man gut miteinander umgeht. Bei seinen Ausflügen in die Klassen stößt Lubo immer wieder auf Probleme, die mit Gefühlen und dem Umgang miteinander zu tun haben. Die Kinder helfen ihm bei der Lösung seiner Probleme und reflektieren so auch eigene Verhaltensmuster und vor allem Umgangsformen.

Durch den Einsatz dieses Programms werden alle Kinder in ihren emotionalen und sozialen Kompetenzen gestärkt und Verhaltensauffälligkeiten treten deutlich seltener auf. Das Programm zeigt eine hohe und anhaltende Effektivität in folgenden Entwicklungsbereichen:

Dennoch lassen sich Störungen, Streit und körperliche Auseinandersetzungen nicht immer vermeiden. Wir arbeiten in diesen Fällen sehr eng mit den Eltern zusammen und versuchen mit Hilfe unseres Maßnahmenkataloges aggressives Verhalten einzudämmen. Lehrkräfte  und Paten haben ein besonderes Augenmerk auf die Opfer solcher Auseinandersetzungen. Die Eltern werden gebeten uns sofort zu melden, wenn ihr Kind mit Blessuren oder Leidensdruck nach Hause kommt. Unser Kollegium hat hier ganz klare grenzziehende Maßnahmen und Interventionsstrategien entwickelt und beschlossen:

Die Ampel: Klettert ein Kind auf der vierstufigen Ampel auf rot, weil es permanent den Unterricht stört, muss es zu Hause anrufen und erzählen, was passiert ist. Den Lernstoff, den das Kind verpasst hat, muss es nachholen. In Zusammenarbeit mit den Eltern werden weitere Maßnahmen erörtert.

Vom Schulgesetz her liegt uns Lehrkräften ein Maßnahmenkatalog vor, der sich in „erzieherische Maßnahmen“ und „Ordnungsmaßnahmen“ gliedert. (Schulges.§53)

Verstöße gegen unsere Schulregeln, Pausenregeln oder Busregeln werden entsprechend geahndet. Hier gibt es auch ganz eindeutige Absprachen mit der OGS, die nach gleichem Muster vorgeht.

Ein auffälliges Verhalten nachhaltig zu verbessern ist jedoch in erster Linie unser Ziel.

Die Klassenlehrkräfte einigen sich mit ihren Klassengemeinschaften auf Möglichkeiten, positives Verhalten zu verstärken. Hierzu gehören Verstärkerpläne, Tokensysteme (sowohl positive als auch negative Punkte), Klassenratssitzungen

Damit es in den Pausen für die aufsichtführenden Lehrer und Lehrerinnen übersichtlich bleibt, haben wir versetzte Pausen. Die Jahrgangsstufen 1 und 2 haben zusammen Hofpause, während die Stufen 3 und 4 frühstücken und umgekehrt.

Auf dem Schulhof befinden sich jeweils 4-5 ausgebildete Streitschlichter. Diese Kinder haben eine einjährige Ausbildung hinter sich. Es sind ausgewählte Schülerinnen und Schüler mit besonders hohen sozialen Kompetenzen. Diesen Kindern steht auch ein Raum zur Verfügung, wo Streitschlichtungen stattfinden können.

Desweiteren befindet sich auf dem Schulhof ein roter Kreis in der Nähe des Einganges. Befindet sich hier ein Kind braucht es unter Umständen Hilfe. Aufsichten oder Streitschlichter achten darauf.

Wir wollen mithelfen aus den Kindern starke und selbstbewusste Persönlichkeiten zu machen.

Hier spielt auch die Prävention vor sexuellem Missbrauch eine große Rolle.

In der Jahrgangsstufe 2 kommt das Präventionstheater „Zartbitter“ an unsere Schule mit dem Stück „Ganz schön blöd“, wo den Kindern auf subtile Weise die Mechanismen von Angstmacherei und sex. Übergriffen verdeutlicht werden.

In der Jahrgangsstufe 3 wird ein soziales Kompetenztraining im Sportunterricht durchgeführt, bei dem es auf Kooperation und Zusammenhalt ankommt.

Mit einem umfangreichen Programm für die Schüler, aber auch vorab  für die Eltern wird das theaterpädagogische Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir“ durchgeführt, wobei die Kinder stark in Bezug auf ihren Körper und stark in Bezug auf den Schutz ihrer Persönlichkeit gemacht werden.

In der Jahrgangsstufe 4 sind die Streitschlichter tätig. Desweiteren versuchen wir Arbeitsgemeinschaften zum Thema Selbstverteidigung oder Stärkung des Selbstvertrauens anzubieten.

 

 

Streitschlichtung an der Grundschule Börgersbruch

Was ist Streitschlichtung?

 

Jeder von uns hat Streit oder erlebt Konflikte. Das gehört zu unserem Leben und ist ganz normal. Wichtig ist aber, wie man einen Streit beendet.

Das Modell der Streitschlichtung durch Schüler(innen) bietet einen Weg an, auf dem Kontrahenten zum Frieden kommen, sich am Schluss in die Augen sehen können und zufrieden sind.

Denn

– nicht die Existenz von Konflikten ist das Problem, sondern der Umgang

damit.

– jeder Streit, jede “Krise“ ist nicht nur ein Zeichen von Disharmonie,

sondern auch eine Chance.

(-> vgl. nds 11/2001, “Mediatoren statt Gladiatoren“)

Kernanliegen von Mediation ist, dass zwei zerstrittene Parteien oder Einzelpersonen eine tragfähige Vereinbarung oder Lösung im Umgang mit ihrem Konflikt finden. Ein unabhängiger Dritter (Mediator) begleitet und unterstützt hierbei, indem er ein Verfahren wählt, das deeskalierend wirkt, Interessen verhandelbar und Vereinbarungen möglich macht.

Die Wirkung des Mediationsgespräches liegt darin, dass die Kontrahenten sich in der konfliktträchtigen Situation ernst genommen fühlen und erleben, dass ihnen die Fähigkeit, aber auch die Verantwortung für das Suchen einer akzeptablen Vereinbarung zugestanden wird.

(-> vgl. nds 11/2001, “Mediation und Entwicklung der Schulkultur“)

Streitschlichtermodelle für die Grundschule

(-> vgl. www.learn-line.nrw.de)

Es existieren zur Zeit zwei unterschiedliche Ansätze, Konfliktlösungsstrategien zur Verminderung von Gewalt und Streit in der Grundschule einzuführen.

Spezialistenmodell

Einige ausgesuchte und interessierte Schülerinnen und Schüler werden über einen längeren Zeitraum zu sogenannten Streitschlichtern ausgebildet. Ihre Aufgabe ist es, die zu ihnen kommenden Mitschülerinnen und Mitschüler bei der positiven Bewältigung von Konflikten zu unterstützen.

 

Sozialkompetenz für alle

Mit allen Kindern werden über einen längeren Zeitraum hinweg Übungen zur Erweiterung der sozialen Kompetenzen des Einzelnen gemacht. Jedes einzelne Kind lernt, sich selbst, seine Gefühle und Reaktionen einzuschätzen um so auch die Gefühle und Reaktionen / Aktionen von Mitschülern richtig einordnen zu können. Dieser Ansatz kann durch die Ausbildung aller Kinder zu Streitschlichtern erweitert werden.

 

Beide Ansätze verfolgen das Ziel, durch die Vermittlung sozialer Kompetenzen das aggressive Konfliktpotential der Schülerinnen und Schüler eines Schulsystems zu verringern. Streit, der durch Missverständnisse entsteht (z.B. versehentliches Anrempeln auf dem Schulhof), soll so auf Dauer vermieden werden.

Die Schülerinnen und Schüler lernen, eigenverantwortlich und bewusst mit Konflikten umzugehen.

 

Ausbildung der Streitschlichter(innen) an der Grundschule Börgersbruch

 An der Grundschule Börgersbruch werden beide Modelle miteinander vernetzt. Allen Kindern kommt ein Sozialkompetenztraining zugute. Einige Kinder werden anschließend zu Streitschlichtern und Streitschlichterinnen ausgebildet.

Streitschlichterinnen und Streitschlichter aus den 4. Klassen unserer Schule helfen, Konflikte friedlich zu lösen.

 

Soziales Kompetenztraining

 Streitschlichtung ist ein großer Baustein in unserer Erziehung zur sozialen und emotionalen Kompetenz, aber natürlich nicht der einzige. Vom ersten Schultag an ist es uns wichtig, dass Kinder sich in ihrer Gefühlswelt auskennen lernen und diese Gefühle auch sprachlich ausdrücken können. Wir betonen, dass Jeder Stärken und Schwächen hat und es bei jedem etwas Positives zu entdecken gibt. So erfährt jedes Kind seine Wertschätzung und hat es nicht nötig, durch auffälliges Verhalten oder Konflikte auf sich aufmerksam zu machen.

 

Der Streitschlichterausbildung voraus geht immer ein Sozialkompetenz- training innerhalb der Klassen. Dieses findet im 2. Halbjahr des 3. Schul- jahres statt. Dabei geht es darum, das Selbstbewusstsein der Kinder und ihre Ich-Wahrnehmung zu stärken sowie ihre sozialen Kompetenzen, ihr Miteinander und die Klassengemeinschaft zu fördern. Unterrichtsinhalte sind die Thematisierung von Gefühlen, positiven Eigenschaften und Konfliktsituationen.

Darüber hinaus findet auch ein Training mit Frau Westerhoff in der Turnhalle mit den Kindern statt. Bei diesem Training werden den Kindern Aufgaben gestellt, die sie nur gemeinsam und mit gegenseitiger Hilfe bewältigen können. Bei der Lösung der Aufgaben müssen sie sich aufeinander verlassen, sich vertrauen und zusammenarbeiten. Bewirkt wird damit eine Stärkung der Klassengemeinschaft.

 

Streitschlichterausbildung

Aus jeder 3. Klasse werden nach dem Sozialkompetenztraining jeweils drei Kinder ausgewählt, die an der Ausbildung zum Streitschlichter / zur Streitschlichterin teilnehmen wollen. Insgesamt werden somit 12 Kinder ausgebildet.

 

Zwei Kolleginnen besuchten im Jahr 2000 eine Fortbildung von der GEW “Konfliktlösung und Streitschlichtung in der Grundschule“ unter der Leitung von Karin Jefferys-Duden. Überzeugt von den neugewonnenen Ideen gelang es den beiden Kolleginnen, das Kollegium dafür zu gewinnen, Streitschlichtung an unserer Schule auszuprobieren und evtl. zu etablieren.

Der Anfang sollte professionell sein und damit vielversprechend.

Im November 2001 wurden die ersten Kinder unserer Schule von einer Referentin der VHS als Streitschlichter und Streitschlichterinnen ausgebildet. Kurz darauf wurden sie tätig.

Schon zu dieser Zeit erkannten wir, dass Grundschüler durchaus in der Lage sind, Alltagskonflikte von Gleichaltrigen oder Jüngeren zu verstehen und lösen zu helfen. Das Konzept wurde akzeptiert.

Danach fand die Ausbildung zunächst durch Frau Heyer und eine ehemalige Kollegin statt. Beide haben sich durch eine Fortbildung zur Koordinatorin für Streitschlichtung durch Schülerinnen und Schüler ausbilden lassen.

Anschließend waren Frau Spormann und Frau Heyer für die Ausbildung der Streitschlichterinnen und Streitschlichter zuständig. Inzwischen findet die Ausbildung durch Frau Bittner und Frau Heyer statt.

Die Ausbildung umfasst 24 Unterrichtsstunden und wird in 12 Unterrichts- einheiten zu je 2 Stunden durchgeführt. Sie beginnt im zweiten Halbjahr des dritten Schuljahres. Die Kinder erhalten in der Ausbildung eine Mappe mit vielfältigen Materialien. Mit Hilfe der Mappe und vieler Rollenspiele und Gesprächssituationen werden die Kinder an die Streitschlichtung herangeführt. Inhalte der Ausbildung sind die Themen: Ich-Wahrnehmung / Meine Stärken, Gefühle, aktives Zuhören / verständnisvoll reagieren, Ich- und Du-Botschaften, Konfliktsituationen, Schritte der Streitschlichtung, Aufgaben von Streitschlichtern und Lösungen für Konflikte. Die Streitschlichtungsgespräche werden nach einem Leitfaden (s. Anlage) durchgeführt. Mit Hilfe verschiedener Streitsituationen trainieren die Kinder diesen Ablauf in Rollenspielen. Dabei arbeiten sie immer zu zweit im Team zusammen.

Auch die “alten“ Streitschlichter und Streitschlichterinnen werden im Laufe der Ausbildung eingeladen und geben ihre Erfahrungen an die “neuen“ Streitschlichter und Streitschlichterinnen weiter.

 

Zum Einsatz kommen die Kinder dann im 4. Schuljahr. Sie erhalten zum Abschluss ihrer Ausbildung eine Urkunde (s. Anlage). Auch im Zeugnis findet sich eine entsprechende Bemerkung – sowohl zur Ausbildung als auch zur Tätigkeit. An vielen weiterführenden Schulen gehört die Streitschlichtung zum Schulprogramm. So wird das, was die Kinder in der Grundschule gelernt haben, fortgesetzt.

 

Die neuen Streitschlichter und Streitschlichterinnen gehen zu Beginn ihrer Tätigkeit durch die ersten Klassen und stellen sich den Kindern vor. Ihre Fotos mit Namen finden sich am Ausgang zum Schulhof. Auf dem Schulhof sind sie an den gelben Schärpen, die sie tragen, zu erkennen. Gemeinsam mit den Kindern wird ein Dienstplan erstellt. Die Kinder arbeiten immer in Teams zusammen. Dabei wird darauf geachtet, dass zwei Kinder zusammenarbeiten, die sich in unterschiedlichen Klassen befinden. Nach Möglichkeit arbeiten ein Mädchen und ein Junge zusammen. Während der Pausen von 9.30 bis 9.45 Uhr und 11.30 bis 11.45 Uhr sind sie gemeinsam auf dem Schulhof unterwegs und können von Kindern, die Streit haben, angesprochen werden. Auch die Pausenaufsichten achten darauf, Kinder in geeigneten Situationen zu den Streitschlichtern zu schicken. Die Streitschlichter sprechen auch selbst Kinder an, bei denen sie das Gefühl haben, dass sie Hilfe gebrauchen können. Wichtig ist, dass die streitenden Kinder mit der Streitschlichtung einverstanden sind. In diesem Fall ziehen sich Streitschlichter und Konfliktparteien in einen Raum in der Schule zurück, in dem das Schlichtungsgespräch stattfinden kann. Ziel der Schlichtung ist es, gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der beide Konfliktparteien einverstanden und zufrieden sind. In der Grundschule wird kein schriftliches Protokoll zu diesen Gesprächen angefertigt, sondern die Vereinbarungen werden mündlich getroffen. Falls von den Konfliktparteien gewünscht, kann die gefundene Lösung schriftlich in einem “Friedensvertrag“ festgehalten und unterschrieben werden. Dieser “Friedensvertrag“ verbleibt anschließend im Schlichtungsraum.

Bei Problemen können die Streitschlichter und Streitschlichterinnen sich an Frau Bittner und Frau Heyer wenden.

 

Es hat sich gezeigt, dass die Tätigkeit als Streitschlichter die sozialen Kompetenzen und das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt. Die Streitschlichter kommen mit den Konfliktparteien oft zu anderen, “kindgerechteren“ und einfacheren Lösungen als Erwachsene. Bewährt hat sich, dass die Streitschlichter selbst Kinder auf dem Schulhof ansprechen, da gerade die jüngeren Kinder in den 1./2. Klassen sich oft nicht alleine trauen, sich an die Streitschlichter zu wenden. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Streitschlichtung von den Kindern angenommen wird und dass Kinder, die an einem Schlichtungsgespräch teilgenommen haben, mit den erzielten Lösungen zufrieden waren.

 

Es muss erwähnt werden, dass die Streitschlichter ihre Aufgaben sehr ernst nehmen und auch bereit sind, in der Ausbildungszeit länger in der Schule zu bleiben, Stoff nachzuarbeiten und ihre eigene Pause zu “opfern“. Vor der Ausbildung wird selbstverständlich mit den Eltern gesprochen und das Einverständnis eingeholt. Von den weiterführenden Schulen gibt es positive Rückmeldungen sowohl in Bezug auf die Einrichtung des Projekts, als auch über das positive Sozialverhalten unserer Schülerinnen und Schüler.

 

Verbindliche stufenspezifische Aktivitäten im Laufe eines Schuljahres

Die Schule hat in verschiedenen Konferenzen eine Vielzahl weitgehend verbindlicher Aktivitäten und Aktionen nach Jahrgangsstufen aufgeteilt, beschlossen. Die Liste der Aktivitäten hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und aus schulorganisatorischen Gründen kann es zu Abweichungen kommen.

 

Stufenübergreifend:

Unterricht für alle Klassen von 8.00-11.30 Uhr

„Offene Tür“ für alle Interessierten in einem vorab festgelegten Zeitrahmen

„Externe Vorleser“ besuchen für eine Schulstunde die Klassen und lesen aus ihren „Lieblingsbüchern“ vor

finden in der Regel statt zur Einschulung der Erstklässler, Verabschiedung der Viertklässler sowie für alle Klassen zu Weihnachten

z.B. Zirkusprojekt,  Zauberer, Schulfest, Sternenwanderung oder andere thematische Projekte im Rahmen von Projekttagen oder einer Projektwoche

finden jährlich statt im Rahmen eines Sport- und Spielfestes

Prävention und Sensibilisierung durch einen Vertreter des Gesundheitsamtes

weihnachtliches Dekorieren der Schule mit „Klimpergeld-Aktion“, deren Erlös jedes Jahr jeweils zur Hälfte der Schule und einer gemeinnützigen Einrichtung/ Projekt zu Gute kommt.

 

 

Stufe 1:

 

Sensibilisierung für Gefahrenpunkte auf dem Schulweg und rund um die Schule

Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen

Programm zur Gesundheitsförderung, betreut und angeleitet durch eine Gesundheitsförderin

Ein Vertreter der Sparkasse besucht die Klassen und liest aus einem Buch vor. Jedes Kind erhält ein eigenes Buch.

Kulturelles Bildungsprogramm in Grundschulen des Landes NRW, durchgeführt von den Musikschulen: „Jedem Kind Instrumente- Tanzen – Singen“

 

 

Stufe 2:

Konzept Prävention sexueller Missbrauch durch „Zartbitter e.V.“

Überprüfung der Zahngesundheit durch einen Schulzahnarzt

Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen (Fortsetzung des Programms aus dem 1. Schuljahr)

computergestütztes Programm zur Förderung der Lesemotivation und Lesekompetenz

 

Stufe 3:

mehrwöchiges Projekt im Rahmen des Kunstunterrichts zu ausgewählten Themenschwerpunkten

Projekt „Prävention Sexueller Missbrauch“ der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück

Programm zur Schulung sozialer Kompetenzen für ein kooperatives Miteinander

ausgewählte Schüler werden ausgebildet, um im 4.Schuljahr vorrangig in den Pausen als Streitschlichter tätig zu sein.

Kinder der Stufe 3 malen Bilder für den Fenster-Adventskalender der Sparkasse und gestalten „Wunsch-Herzen“ für den Weihnachtsbaum

Projekttag der Feuerwehr zur Brandschutzerziehung mit verschiedenen Stationen

Vergleichsarbeiten des Landes NRW zur Analyse des Bildungsstandards von Drittklässlern

 

Stufe 4:

Ansprechpartner für die Erstklässler als Hilfe zur Eingewöhnung im Schulalltag.

Mitgestaltung des Bühnenprogramms

Teilnahme am internationalen Mathematikwettbewerb

Durchführung eines Verkehrs- und Radfahrtrainings mit anschließender theoretischer und praktischer Prüfung durch die Polizei

Überprüfung der Zahngesundheit durch einen Schulzahnarzt

 

Leistungsbewertung an der Grundschule Börgersbruch

„Die Richtlinien und Lehrpläne legen Aufgaben, Ziele und Inhalte der Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Grundschule fest. Sie enthalten die verbindlichen Vorgaben für das Lernen und Lehren und sichern damit den Anspruch aller Schülerinnen und Schüler der Grundschule auf die Vermittlung und den Erwerb von Wissen und grundlegenden Kompetenzen. Sie unterstützen die Entwicklung von Werthaltungen und Einstellungen, die für das Leben in einer demokratischen Gesellschaft unverzichtbar sind, sowie die gemeinsame Arbeit und Verantwortung aller an der Schule Beteilig- ten.“ (Richtlinien und Lehrpläne NRW 2008, S.11)

 

Diese Vorgabe verpflichtet uns, jedes Kind entsprechend seiner Begabung und seiner individuellen Stärken und Schwächen möglichst umfassend und adäquat zu fördern und zu fordern, damit jedes Kind diese Ziele möglichst umfänglich erreichen kann.

 

Hier möchten wir einen kurzen Eindruck zu unseren Prinzipien der Leistungsbewertung vermitteln. Alle Einzelheiten zu diesem Thema können bei Bedarf im Schulprogramm im Sekretariat eingesehen werden.

 

Leistungsbewertung in den Richtlinien für die Grundschule in NRW

Schülerinnen und Schüler an schulische Leistungsanforderungen und den produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit heranzuführen, ist eine wesentliche Aufgabe der Grundschule. Dabei ist die Schule einem pädagogischen Leistungsverständnis verpflichtet, das Leistungsanforderungen mit individueller Förderung verknüpft.

Dies bedeutet für den Unterricht, Leistungen nicht nur zu fordern, sondern sie vor allem auch zu ermöglichen, wahrzunehmen und zu fördern.

Deshalb geht der Unterricht immer von den individuellen Voraussetzungen der Kinder aus und leitet sie dazu an, ihre Leistungsfähigkeit zu erproben und weiter zu entwickeln.

Durch Ermutigung und Unterstützung wird eine positive Lernatmosphäre geschaffen und damit die Voraussetzung für das Vertrauen in seine eigene Leistungsfähigkeit. Schülerinnen und Schüler erfahren, dass sich Anstrengung lohnt. Dies trägt maßgeblich zu einer positiven Lernentwicklung bei. Die Erfahrung allein oder gemeinsam mit anderen, Leistungen erbringen zu können, stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Die Schülerinnen und Schüler lernen zunehmend, ihre Lernerfolge zu  reflektieren und ihre Leistungen richtig einzuordnen. Dies geschieht auch mit Hilfe von Selbstreflexionsbögen bzw. Selbsteinschätzungsbögen.

Das Wahrnehmen und Beurteilen der eigenen Leistungen soll auch durch die Lernzeiten insbesondere in den Klassen 1 und 2 gefördert werden.

 

Leistungsbewertung im Schulgesetz NRW §48

Die Leistungsbewertung soll über den Stand des Lernprozesses der Schülerinnen und Schüler Aufschluss geben und Grundlage für die weitere Förderung der Kinder sein. Sie bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten.

Grundlage der Leistungsbewertung sind alle „Schriftlichen Arbeiten“ und „Sonstige Leistungen im Unterricht“. Beide Bereiche sind bei der Leistungsbewertung angemessen zu beurteilen.

Die Leistungen werden durch Noten bewertet.

 

Dabei werden bei der Bewertung der Leistungen folgende Notenstufen und Erläuterungen zu Grunde gelegt:

 

sehr gut (1)

Die Note „sehr gut“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen im

besonderem Maße entspricht.

gut (2)

Die Note „gut“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen voll

entspricht.

befriedigend (3)

Die Note „befriedigend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht.

 

ausreichend (4)

Die Note „ausreichend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung zwar Mängel aufweist,

aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht.

mangelhaft (5)

Die Note „mangelhaft“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden  sind und Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können.

ungenügend (6)

Die Note „ungenügend“ soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können.

 

Leistungsbewertung in der Ausbildungsordnung Grundschule (AO-GS) §5

Eine wesentliche Aufgabe der Grundschule ist es, Schülerinnen und Schüler an schulische Leistungsanforderungen und den produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit heranzuführen. Dabei ist die Schule einem pädagogischen Leistungsverständnis verpflichtet, das Leistungsanforderungen mit individueller Förderung verknüpft. Daher geht der Unterricht immer von individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler aus. Er leitet die Kinder dazu an, ihre Leistungsfähigkeit zu erproben und weiter zu entwickeln. Eine systematische, nachvollziehbare Leistungsbewertung ist die notwendige Grundlage für eine individuelle Förderung.

 

In der Grundschule werden die Schülerinnen und Schüler allmählich auf die Beurteilung ihrer Leistungen vorbereitet. Dies beginnt in Klasse 1 und 2 mit kurzen schriftlichen Übungen. In Klasse 3 und 4 werden nur in den Fächern Deutsch und Mathematik Klassenarbeiten geschrieben, die benotet werden. Schriftliche Arbeiten im Fach Englisch werden nicht benotet. Die Schulkonferenz kann beschließen, auf die Notenvergabe in der Schuleingangsphase und bis einschließlich Klasse 3 zu verzichten. An der Grundschule Börgersbruch hat die Schulkonferenz beschlossen, mit der Notenvergabe ab der Klasse 3 zu beginnen. Die Anzahl der Arbeiten ist nicht festgelegt und der Inhalt der Arbeiten bezieht sich auf die vermittelten Unterrichtsinhalte.

 

Lernzeiten

Mit Beginn des Schuljahres 2019/20 werden an der GGS Börgersbruch „Lernzeiten“ zur Erprobung in den Jahrgangsstufen eins und zwei eingeführt.

Diese Lernzeiten sind im Schulvormittag konzeptionell verankert, so dass  drei Wochenstunden der Stundentafel für Lernzeiten reserviert sind.

Die Lernzeit ersetzt im Prinzip die traditionellen Hausaufgaben, die aus pädagogischer Sicht wenig effektiven Einfluss auf die Lernleistung der Kinder haben.

Die Lernzeiten bieten den Lehrkräften eine weitere Möglichkeit, individuell auf Schülerinnen und Schüler einzugehen und die diagnostische Arbeit zu vertiefen. In der Regel werden die Eltern durch diese Lernzeiten stark entlastet. Dennoch bleiben manche Lernaufgaben im häuslichen Bereich verortet. Dies wären beispielsweise kurze Leseübungen, automatisierende Trainingsaufgaben wie Einmaleinsreihen oder Verliebte Zahlen, Forscheraufgaben oder Recherche für den Sachunterricht.

Die Zielsetzungen des Lernzeitkonzepts lassen sich folgendermaßen beschreiben:

 

Damit auch Eltern einen Einblick in die Lerninhalte ihrer Kinder erhalten, werden individuelle Absprachen mit den Klassenleitungen oder Jahrgangsstufen getroffen, wie die Rückmeldung an die Elternhäuser stattfindet. So könnten z.B. die bearbeiteten Aufgaben am Freitag oder nach festgelegten Intervallen die Inhalte mit nach Hause genommen werden.

Weitere Fragen zu den Lernzeiten können die jeweiligen Klassenleitungen beantworten.

 

Leseförderung an der GGS Börgersbruch

Lesen ist die Fähigkeit, Texte und Bilder sinnerfassend zu erlesen  und zu verstehen. Diese Fähigkeit ist in unserer Gesellschaft eine existenzielle Fähigkeit, die für jeden Beruf und den Alltag zwingend erforderlich ist. Daher legt das Kollegium großen Wert darauf, alle Schülerinnen und Schüler mit einer sinnerfassenden Lesefähigkeit auf die Weiterführende Schule zu entlassen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in der Vergangenheit diverse Förderprojekte zum Thema Lesen initiiert.

Seit dem Schuljahr 2008/09 nimmt die GGS Börgersbruch am Projekt MENTOR teil (vgl. www. Mentor-bundesverband.de). Der Verband der Leselernhelfer e.V. hat auch in Sprockhövel eine Gruppe engagierter Mitbürger zusammengebracht, die sich bereit erklären, in Schulen eine Leseförderung anzubieten und auf diese Weise Kinder im Leselerprozess zu begleiten. Die betreffenden Schülerinnen und Schüler erhalten pro Woche eine Stunde Einzelförderung, in der nicht nur gezielte Leseübungen durchgeführt werden, sondern auch die Freude am Lesen lernen im Vordergrund steht.

Die im MENTOR – Projekt engagierten Lesementoren treffen sich regelmäßig zu fachlichem Austausch und haben sich selbstverständlich mit den Grundlagen des Leselernprozesses vertraut gemacht.

Ebenfalls gute Erfahrungen machen wir mit Autorenlesungen. Dabei laden wir die Kinderbuchautoren in die Schule ein, die aus ihren Werken vorlesen. Dies führt zu einer deutlichen Steigerung der Lesemotivation bei den Kindern. Auch das Vorlesen am bundesweiten Vorlesetag im Herbst, zu dem Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in die Schule eingeladen werden, unterstützt diesen positiven Effekt.

Ebenfalls nimmt die Schule am Antolinprogramm teil.

Hierbei leihen sich die Schülerinnen und Schüler aus der Schülerbücherei passende Titel aus, können diese zu Hause oder innerhalb von individuellen Lesezeiten in Ruhe lesen und anschließend computergestützt Fragen zu den Inhalten beantworten. Bei diesem Programm hat die Lehrkraft die Möglichkeit, den individuellen Leseerfolg festzustellen. Darüber hinaus werden die Kinder auf diesem Wege auch im Umgang mit digitalen Medien geschult.

 

DAZ – Deutsch als Zweitsprache

Die GGS Börgersbruch wird von zahlreichen Kindern mit Einwanderungsgeschichte besucht. In der jüngsten Vergangenheit waren dies vor allem Kinder von Geflüchteten, vorwiegend aus Kriegsgebieten. Die Familien haben unter Umständen eingeschränkten Kontakt zu einheimischen Nachbarn, bleiben in ihrer Freizeit vielleicht weitgehend unter sich, was die soziale und sprachliche Integration erschwert. Die Kinder werden altershomogen in die Klassen aufgeteilt und erhalten möglichst viele Sprachförderstunden in kleinen Gruppen. Die Kinder der Fördergruppen bringen unterschiedlichste Voraussetzungen hinsichtlich ihres Alters, der sozialen Herkunft oder beispielsweise hinsichtlich des kulturellen Hintergrunds mit und so entstehen stark heterogene Lerngruppen in denen Deutsch als Zweitsprache gefördert wird.